Lyric Compilation - Leseprobe © J. Munzarova

Das heilende Herz
Das heilende Herz

Garten Eden

 

Im Garten Eden mitzureden

suchtest Du Verbundenheit ?

Überwinden musst Du mit Geistesgaben

die Schleier der Vergangenheit.

Denn nur der, der mit Entschlossenheit

durchqueren kann den Burgen Graben,

wird im Garten Eden 

in Liebe und Freundschaft 

befreit.

 

Unter dem Baum, der zum Himmel wächst,

hast Du Dein Wort gegeben,

im Segen vibrierten die Seelen

vertrauensvoll zu leben,

als vom großen Geist geführt,

meine Hand in die Deine

ward übergeben.

Im Vertrauen in die Liebe,

die Du gelobtest, sei so groß,

hieß Dich der Garten Eden

willkommen,

bedingungslos.

 

Unter dem Baum, der zum Himmel wächst,

von treuen Zeugen umgeben,

im Vertrauen in Deinen Schutz,

schloss ich der Wahrheit Bund.

Im Glauben an Geborgenheit

mit Dir wollte ich leben,

unseren Weg zu gehen bis auf der Seele Grund,

dies war mein Bestreben.

 

Im Garten Eden, singend, lachend,

sorglos, wie ein Kind,

konnte Deine Seele schweben,

fühlte sich erhaben,

verstand nicht, dass Geistesgaben

mit Demut zu tragen sind,

schillernd, funkelnd flog sie hinaus

über den Burgen Graben,

verlassen der Schutz und Verbundenheit,

blieben zurück in Einsamkeit

verlorene Worte

in Stille vergraben.

 

Doch wisse:

am Baum, der zum Himmel wächst,

dort weilen die Geistesgaben.

Dort, wo Du, ohne des Abschieds Wort,

Dein Wort hast liegenlassen,

wo durch der Seele Höhenflug

die Würde Dich verlassen,

dort, wo mein Herz verwundet,

doch unberührt vom Schwert Deiner

Wortlosigkeit,

singt meine Stimme aus tiefer Seele Grund,

dort ist mein Schutz und Geborgenheit,

dort lebt meiner Wahrheit Bund.

 

Der Burgen Graben, tief und weit,

ruht voller Schleier schwer,

sei gewiss:

ohne Entschlossenheit

klingt zum Garten Eden

keine Wiederkehr.

 

Bild / Text © J. Munzarova 06/2023

Mit Dank an PH für die Inspiration

 

Ville de la Lumière
Ville de la Lumière

 Paris

 

Ich bin Dein Mädchen -

ich weiß, wie Du riechst

nach langer Sommernacht

morgens das Trottoir

erwacht,

ich weiß, wie Du riechst

in Katakomben

des Cabarets,

kenne Deinen Duft

in Garderoben

der Varietés,

ich rieche Dein Schwitzen,

im Spiegel des Tanzsaals

Körper aufblitzen.

 

Ich bin Dein Mädchen -

gleite im Strom der Seine,

rede in vielen Sprachen,

stehe im Bug des Schiffes -

preise sie an, Eiffeltürme und Mützen,

wo Könige zusammenbrachen,

ich springe lachend durch Deine Pfützen,

durchdringe Deine Adern

zur stetigen Tortur de Dance -

- der Disziplin

des Kunstbegriffes.

 

Ich bin Dein Mädchen-

ich weiß, wie Du riechst

im Café wo mon Amour

nach mir Ausschau hält -

ich kenne Dein Lied

wenn ich verliebt

am Gare de l´Est

in offene Arme flieg,

erkenne Deine Melodie

im Baiser Salé,

der Jazz

seine Seele zurück erhält.

 

Sie sind hier -

ich bin hier,

die von fernen und nahen Ländern,

die, wie ich mit Dir,

ihr Leben verändern -

Du gibst mir

staubige Gassen,

weite Straßen,

Kirchenhallen

die mich umfassen,

eine Treppe am Hügel

über Deinen Dächern,

im Grenier

eine flüchtiges Zuhaus -

über das hinaus,

ein – zwei Affären

in der Leichtigkeit des Sein -

ah oui, Paris!

Ich bin Dein Mädchen -

und Du bist mein,

Du bist mein,

Du bist mein -

 

 

 

 

Bild / Text © J. Munzarova 08/2023



Lovers
Lovers

 Der letzte Lover

 

Wo fange ich an, wo hörst Du auf ?

aufgelöst im Atem -

verloren, frei, geborgen,

lang ist es her -

der süße Schmerz wich dem bitt´ren

seit dem letzten gold´nen Morgen.

 

Wo höre ich auf, wo fängst Du an ?

Zweisamkeit entzweit -

allein mit mir

entfernt von Dir,

begrenztes Leid,

Zurückhaltung in Sicherheit,

Körper im Fristablauf -

und doch umspielen Perlen

die Seele im Spitzenkleid.

 

Wo schaue ich hin, wo siehst Du weg ?

Augen auf, geschlossen,

Seele sieht, Körper spürt,

die Zeit ist fast verflossen -

doch sie spielt noch, die Melodie,

die uns hat tanzen lassen,

zarte Töne

im Herbstlicht verborgen,

die Kraft von Einst

nicht immer zu fassen,

ersehne ich wieder goldene Morgen.

 

Wo sehe ich Dich, wo siehst Du mich ?

Zu nah – zu fern - ein Hindernis ?

Es war doch einst so leicht...

Komm, lass uns den Weg neu erkunden!

Möchtest Du,

vielleicht …?

 

Bild / Text  © J. Munzarova 08/2023

Weib
Weib

Ohne Worte

 

In Stille gehüllt steht sie da,

hilflos, im Leerlauf – ohne Wort,

wegen Wahrhaftigkeit stehen gelassen,

Mutlosigkeit schöngeredet

dank der sie ward verlassen,

in die Verbannung zum Endverbleib:

von Bruder zu Bruder

gerichtetes Weib.

 

Jetzt schau sie Dir an – was hat sie bloß ?

Verzweifelt, wütend, teilnahmslos -

sie ist entkräftet,

Bruder, es gibt nichts mehr zu holen,

nur eine Frische, die Dich bettet,

denn diese hier ist unverhohlen!

 

Bruder, vergiss das Weib,

es gibt genug and´re die Dich ergötzen

mit flüchtigen Floskeln der Eitelkeit!

Du, Bruder,  darfst nicht leiden

weil ein Weib

Dir zeigt seine Ehrlichkeit!

Zieh weiter und Du wirst sehen

schönere Dinge die Dein Herz begeh´ren!

 

Von Bruder zu Bruder:

Dein Leid zu stillen ist die Pflicht,

damit Du siehest nicht

die Macht,

die Du mit Wahrhaftigkeit erlangst,

denn ich zeige Dir was Du kannst -

 

- kann ich obendrein !

Du bist mein Ebenbild - 

Ich helfe nur zum Schein,

denn nichts soll uns trennen,

zum Manne ernennen

soll Dich kein Weib,

außer zu dem, aus Mutter´s Leib !

 

In Stille gehüllt steht sie da,

dank Mutlosigkeit verlassen,

auf Grund von Wahrhaftigkeit

stehen gelassen,

in die Verbannung zum Endverbleib:

von Bruder zu Bruder - 

geächtetes Weib !

 

Bild / Text  © J. Munzarova 09/2023

Mit Dank an RH für die Inspiration